«Freiheit» (Wertstufe CHF 0.85), «Frieden» (Wertstufe CHF 1.00) und
«Demokratie» (Wertstufe CHF 1.50) nennt die Philatelie Liechtenstein die
drei Sondermarken, welche sie zum 100-jährigen Bestehen der Verfassung
des Fürstentums Liechtenstein herausgibt. In hochwertigem Metallicdruck
und Folienprägung präsentieren sie sich modern und zukunftsgerichtet,
schlagen mit dem darauf platzierten Ausschnitt aus der Originalausgabe
der Verfassung von 1921 jedoch auch eine Brücke in die Vergangenheit.
Mit
der Entstehung politischer Parteien kam in Liechtenstein nach 1914 der
Ruf nach einer Reform des monarchischen Staatswesens. Besonders nach dem
Zusammenbruch der Monarchie in Deutschland und Österreich und dem
sogenannten liechtensteinischen Novemberputsch 1918 war die monarchische
Staatsidee in der Ausprägung der konstitutionellen Verfassung von 1862
nicht mehr tragfähig.
Bei Verhandlungen im September 1920
einigten sich die Reformkräfte mit Vertretern des Fürsten Johann II. auf
die sogenannten Schlossabmachungen, welche die Grundlage für einen
Verfassungsentwurf bildeten. Die neue Verfassung von 1921 definierte
schlussendlich das Fürstentum als konstitutionelle Erbmonarchie auf
demokratischer und parlamentarischer Grundlage, wobei die Staatsgewalt
im Fürsten und im Volke verankert wurde.