Der in Liechtenstein unter dem Namen Eugen Zotow bekannte Maler,
Grafiker und Fotograf stammte ursprünglich aus der heutigen Ukraine, die
1991 nach der Auflösung der Sowjetunion ihre staatliche Souveränität
erlangte. 1881 wurde er als Ivan Miassojedoff in Charkiw geboren,
besuchte die Malschule seines Vaters in Poltava, einer Stadt in der
Zentralukraine, bevor es ihn zu akademischen Studien der Malerei nach
Moskau und St. Petersburg zog.
Die Auswirkungen des Ersten
Weltkriegs und die Russische Revolution liessen seine Lebensentwürfe
scheitern und veranlassten ihn, die Heimat zu verlassen. Die Halbinsel
Krim war 1919 die letzte Station auf heimatlichem Boden. Der Weg ins
Exil führte ihn mit seiner kleinen Familie über mehrere Etappen nach
Berlin und schliesslich 1938 nach Liechtenstein. Als Exilant durfte er
gemäss einer Anordnung der Liechtensteinischen Regierung seinen
Lebensunterhalt nur durch die Kunstausübung verdienen. Bis zu seinem Tod
1953 schuf er zahlreiche Kunstwerke und gestaltete zudem zwölf
liechtensteinische Briefmarken.
Nun werden ihm im Rahmen einer
Gemeinschaftsausgabe mit der Ukraine zwei Sondermarken gewidmet: Das
Motiv «Blick auf Schloss Vaduz» (Wertstufe CHF 1.40) wurde von der
Philatelie Liechtenstein aus der Sammlung der Prof. Eugen Zotow-Ivan
Miassojedoff-Stiftung, Vaduz, ausgewählt, während sich die Ukrainische
Post (Ukrposhta) für ein «Selbstporträt» (Wertstufe CHF 2.20) aus dem
Kunstmuseum Poltava entschieden hat.