Mit drei Grafiken des fränkischen Künstlers Johann Adam Delsenbach
(1687–1765) setzen wir unsere Serie über Schätze aus den Fürstlichen
Sammlungen fort. Delsenbach war ab 1718 für drei Jahre als
Hofkupferstecher für Anton Florian Fürst von Liechtenstein in Wien
tätig. Die Werke zeigen drei Schlösser in Tschechien, die sich bis zum
Erlass der sogenannten Beneš-Dekrete im Jahr 1945 im Besitz der Familie
Liechtenstein befanden.
«Schloss Steinitz» (Wertstufe CHF 0.90)
in Mähren gehörte seit 1649 zu den Besitztümern der Fürstenfamilie. Das
1569 vom damaligen Herrscher über Steinitz, Ulrich von Kaunitz,
errichtete Renaissanceschloss mit englischem Park wird heute als
Stadtmuseum genutzt. Ebenfalls in Mähren beheimatet war «Schloss
Goldenstein» (Wertstufe CHF 1.10). Das Renaissanceschloss kam 1622 in
den Besitz der Familie Liechtenstein. Nachdem es bereits 1770 einmal
ausgebrannt war, wurde es 1925 erneut durch einen Brand zerstört.
Heute ist nur noch eine Ruine davon übrig. «Schloss Landskron»
(Wertstufe CHF 1.80) in Böhmen gelangte nach der Schlacht am Weissen
Berg, der ersten grossen militärische Auseinandersetzung im
Dreissigjährigen Krieg, im Jahr 1620 in den Besitz der Liechtensteiner.