Bildstöcke sind religiöse Flurdenkmale, die oft an öffentlichen Wegen
stehen. Meist sind sie einer heiligen Person geweiht, deren Schutz und
Fürsprache sich die Gläubigen erbitten. Ein solches Bildstöcklein ist
die von der Strasse aus gut sichtbare «Barbara-Kappile» (Wertstufe CHF
1.00) beim Steinbruch in Liechtensteins nördlichster Gemeinde Ruggell.
Der
Liechtensteiner Bildhauer und Steinmetzmeister Eckhard Wollwage hat dem
Denkmal die Form einer kleinen Kapelle geben. Darin befindet sich eine
Figur der heiligen Barbara, Schutzpatronin der Bergleute. Sie wird
mittels Inschrift um ihren Segen bei der Arbeit am Stein angerufen.
Kleine
Grotten und Bildstöcke sind häufig im Stollenbau und bei
Tunneleinfahrten anzutreffen. Die heilige Barbara gilt schon seit
Jahrhunderten als Schutzheilige der Berg- und Tunnelbauarbeiter. Die
christliche Märtyrerin steht für Wehr- und Standhaftigkeit und erinnert
an die Gefahren, die im Innern eines Berges lauern. Sie selbst soll aus
einem Turm entkommen sein, in dem ihr heidnischer Vater sie aufgrund
ihres Glaubens eingeschlossen hatte. Ihre Flucht habe sie durch eine
gefährliche Felsspalte geführt, so die Überlieferung.